Derzeit steigen die Preise für Gas, Öl und Strom ins Unermessliche. Rund 73% des Energieverbrauchs eines Haushalts ist auf die Heizung zurückzuführen. Richtig heizen kann daher ausschlaggebend sein, um Heizkosten und Strom zu sparen. Parallel zum Heizen ist das richtige Lüften dafür verantwortlich, eine gesunde Balance zu schaffen. Mit richtigem Heizen, bzw. Lüften reduzierst du auch deine CO2 Emissionen und tust so etwas Gutes für die Umwelt.
Energiekrise
Deutschland ist derzeit von einer heftigen Energiekrise betroffen. Das ganze wurde ausgelöst durch Russlands Angriff auf die Ukraine. Die folgenden Sanktionen beantwortet Russland mit immer weniger Lieferungen und höheren Energiepreisen. Betroffen sind Öl, Gas und Strom. Das hat noch einen weiteren Effekt: Hohe Energiepreise beschleunigen die Inflation, da viele Güter in Produktion und Transport teurer werden. Wir haben hier die besten Tipps gesammelt, wie du am besten günstig und nachhaltig über den Winter kommst!
Richtig lüften
Unsachgemäßes Lüften führt oft zu schlechter Luftqualität und verschwendet wertvolle Heizenergie. Dazu führt eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu Schimmelbildung. Wir zeigen dir, wie du am besten und nachhaltigsten lüftest!
Regelmäßiges Lüften hat viele Vorteile. Zum einen sorgt es für frische, sauerstoffreiche Luft und hilft dabei, Schimmel zu vermeiden. Denn Schimmel oder Schadstoffe in der Luft führen oft zu Atemproblemen oder Allergien. Dabei ist Stoßlüften am effektivsten. Das sorgt nämlich bei weit geöffnetem Fenster für den benötigten Luftaustausch. Generell ist es ratsam, mehrmals am Tag (3 – 4 mal) 10 – 15 Minuten das Fenster zu öffnen. Dabei drehst du im Winter am besten die Heizung komplett runter, sodass in der Zeit keine Energie verschwendet wird. Auch macht es Sinn, gegenüberliegende Fenster gleichzeitig zu öffnen für einen optimalen Durchzug. Das sogenannte Querlüften ist nämlich um einiges effizienter, da die Luft im Raum oder Gebäude so vollständig ausgetauscht wird. Besonders im Sommer sorgt das für eine angenehme, frische Brise.
Wie lüfte ich in Küche und Badezimmer?
In Räumen, wo gekocht, geduscht oder der Trockner benutzt wird, steigt die Luftfeuchtigkeit schnell an. Also am besten immer dann Lüften, wenn viel Dampf entsteht. Zusätzlich schließt du am besten die Türe, da so die Luftfeuchtigkeit im Zimmer bleibt und sich nicht in der ganzen Wohnung verteilt.

Lüften ist im Winter besonders wichtig
Lüften schützt nicht nur vor Feuchteschäden oder Schimmel, sondern ist jetzt im Winter besonders wichtig, weil sonst der Kohlendioxidgehalt (CO2) schnell ansteigt und wir uns dadurch müde und unwohl fühlen. Dabei reichen schon jeweils 5 Minuten Stoßlüften, 3 – 4 mal täglich. Wenn du zum Beispiel das Fenster einfach gekippt lässt, geht konstant Wärme verloren. Das kann teuer werden. Es empfiehlt sich auch hier, Türen geschlossen zu halten, denn sonst gelangt die warme Luft in unbeheizte oder wenig beheizte Räume. Geschieht das, kondensiert die warme Luft an den kalten Wänden oder Fenstern und führt zu einer hohen Luftfeuchtigkeit. So kann Schimmel entstehen. Achte also darauf, dass du Kondenswasser an kalten Fensterscheiben direkt wegwischst. Das wirkt der Schimmelbildung entgegen. Du merkst also, dass richtiges Lüften im Winter eng mit richtigem Heizen zusammenhängt.
Strom sparen und die Heizung richtig nutzen
Richtig heizen ist enorm wichtig, vor allem in der jetzigen Zeit in der Strom knapp und teuer ist. Dabei können kleine Dinge schon viel bewirken. Zum Beispiel gegen Abend die Jalousien herunterlassen. So kann der Wärmeverlust an den Fenstern um bis zu 20% reduziert werden. Hat man keine Jalousien, hilft es, die Vorhänge zu ziehen. Auch ein bewusster Umgang beim Heizen hilft viel. In der Regel braucht niemand 25 Grad in der Wohnung. Jedes Grad spart wertvolle Heizenergie und somit auch Kosten. Pro Grad kannst du so bis zu 6% Energie sparen. Orientieren kannst du dich an etwa 20 Grad, im Bad um die 22 Grad und in der Küche sowie Schlafzimmer deutlich weniger. Wenn dir nachts einmal kalt ist, einfach eine Wärmflasche machen oder eine extra Decke benutzen. Während des Lüftens drehst du deine Heizung am besten runter und erst nach dem Lüften wieder hoch. So geht weniger Heizenergie verloren. Das spart Energie und somit auch Geld.
Ganz wichtig: auf das Thermostat achten
Logisch: Je mehr du den Heizungsthermostat aufdrehst, desto heißer wird der Raum – bisher nichts Neues. Aber die wenigsten Menschen wissen genau, was die Zahlen auf dem Thermostat bedeuten. Sie zeigen eine ziemlich genaue Raumtemperatur an:
* (Sternchen): ca. 5° C, Frostschutz
Stufe 1: ca. 12° C
Stufe 2: ca. 16° C
Stufe 3: ca. 20° C
Stufe 4: ca. 24° C
Stufe 5: ca. 28° C
Zusätzlich siehst du auf dem Thermostat die kleinen Striche zwischen den Stufen, diese stehen für jeweils 1 Grad. Und falls du dachtest, dass wenn du ihn auf Stufe 5 drehst, der Raum am schnellsten warm wird, müssen wir dich enttäuschen. Denn die Stufe beeinflusst nur, bis zu welcher Raumtemperatur die Heizung weiter heizt. Wie schnell geheizt wird, hängt also nicht von der Stufe ab.
Strom sparen und die Heizung erst später anschalten
Die meisten schalten die Heizung in der Regel frühestens im Oktober ein. Der Oktober war im vergangenen Jahr relativ mild, sodass vielerorts erst später geheizt werden musste. 2022 könnte das anders sein. Zusätzlich müssen wir schauen,welche Regulierungen als Folge der Energiekrise auf uns zukommen. Expert:innen empfehlen diese Richtwerte:
Schlafzimmer: ca. 18° C (Stufe 2,5)
Bad: ca. 22° C bis 24° C (Stufe 3,5 bis 4)
Küche: ca. 18° C (Stufe 2,5)
Wohnzimmer: ca. 20° C (Stufe 3)
Wenn du einen Raum nie oder selten benutzt, solltest du den Thermostat auf die unterste Stufe, also das Sternchen stellen. Dann startet die Heizung erst, wenn die Temperatur unter 5 Grad sinkt. Im Bad wird 22 empfohlen, das finden wir jedoch zu hoch, da wir uns im Bad nur für kurze Zeit aufhalten. Da ist bei uns die Heizung im Bad auf Stufe 2, so wird extra Strom gespart.
Tipps um Energiekosten zu senken
Strom lässt sich überall einsparen: in der Küche, beim Waschen und Trocknen, bei der Beleuchtung und vor allem in der Unterhaltungselektronik und im Home Office. Denn Fernseher, Computer, Spielekonsolen, Drucker und Co. verbrauchen viel Strom. Sie machen laut Verbraucherzentralen fast ein Drittel des Haushaltsstromverbrauchs aus. Gerade alte Haushaltsgeräte wie Kühl – oder Gefriergeräte und Waschmaschinen sind typische Stromfresser. Hier lohnt es sich, diese gegen energiesparende Elektrogeräte auszutauschen. Zudem lohnt es sich auch, alte Heizungspumpen zu checken. Alte Geräte verursachen fast 10 % des durchschnittlichen Stromverbrauchs im Haushalt.
Stromfalle Standby - Modus
Viele Elektrogeräte verbrauchen auch dann Strom, wenn sie nicht genutzt werden – im sogenannten Standby-Modus. In einem Drei-Personen-Haushalt können diese bis zu 20 % der Stromkosten ausmachen, warnt die Verbraucherzentrale. So verursacht ein WLAN-Router nach Schätzungen des Verbraucherschutzes jährlich Kosten in Höhe des Stromverbrauchs eines modernen Kühlschranks. Daher empfiehlt es sich, Geräte, die keinen extra Schalter zum Ausschalten haben, an einer Steckdosenleiste mit Schalter anzuschließen. Bei Nichtnutzung oder wenn du in den Urlaub fährst, am besten einfach den Stecker aus der Steckdose ziehen. So vermeidest du zusätzlich Überspannung.
Strom sparen
Auch die Nutzung von Elektrogeräten im Haushalt wirkt sich auf den Energieverbrauch aus. Es gibt einige Regeln, mit denen du unnötige Ausgaben vermeiden kannst. Zum Beispiel bewusst streamen. Hier kannst du einen kleineren Bildschirm verwenden, wie dein Laptop oder Tablet. Außerdem lohnt es sich, deine Lieblingslieder einfach runterzuladen, statt jedes Mal wieder neu zu streamen. Beim Waschen kannst du übrigens auch viel Energie sparen, indem du einfach eine niedrigere Temperatur und einen längeren Waschgang wählst. Normalerweise reichen 30 Grad aus, um die Kleidung sauber zu halten und die meisten Bakterien abzutöten. Bei der Nutzung des Trockners am besten hinterfragen, ob es wirklich nötig ist. Die Wäsche an der Luft zu trocknen ist immer noch am nachhaltigsten.
In der Küche
Da Kühlschränke ständig benutzt werden, wirkt sich jede Gradüberschreitung erheblich auf den Verbrauch aus. 7 Grad reichen im Kühlschrank und minus 18 Grad im Gefrierfach. Wichtig ist auch, beim Kochen einen möglichst kleinen Topf zu benutzen, der perfekt aufs Kochfeld passt. Koche am besten immer mit Deckel, damit die Hitze nicht so schnell entweicht. Es lohnt sich auch, das Wasser zum Beispiel für Pasta vorher im Wasserkocher zu erwärmen und wirklich nur so viel Wasser zu benutzen, wie man auch wirklich braucht. Geheimtipp: Wer einen Schnellkochtopf nutzt, halbiert den Energieverbrauch dank kürzerer Garzeiten.
Unser Fazit:
Durch viele Tipps und Tricks kannst du einiges an Energie bzw. Strom sparen. Das kommt nicht nur deinem Geldbeutel, sondern auch der Umwelt zu Gute! Vor allem im Winter kannst du mit richtigem Heizen und Lüften einiges an Strom einsparen. Aber auch in der Küche oder bei der Wäsche macht es Sinn, sein bisheriges Handeln zu überdenken. Wie du nachhaltig und trotzdem relativ günstig einkaufen kannst, erfährst du hier.
COMMENT(01)